Rund 8-10 Tsd. Landwirte vermieten momentan freie Flächen oder Dächer an Mobilfunkanbieter, damit diese dort Mobilfunkmasten oder -antennen betreiben können.
Auch in den Wirtschaftsnachrichten spielte das Thema Mobilfunkstandorte in den vergangenen Jahren eine Rolle. Grund dafür sind sowohl interne Umstrukturierungen bei den Mobilfunkgiganten als auch die neuesten technischen und politischen Entwicklungen. Um welche Entwicklungen geht es? Und was bedeutet das für Landwirte, die Grundstücke an Netzbetreiber vermieten?
Warum ist so viel Bewegung auf dem Markt?
In den letzten Jahren haben viele Netzbetreiber ihre Antennenstandorte an Subunternehmen ausgelagert oder an Investoren verkauft. Dadurch entsteht auf dem Markt eine Situation, die bisweilen schwer zu durchschauen ist. Auch wenn in der Branche mittlerweile viele verschiedene Unternehmen zu finden sind, haben sich die wesentlichen Akteure auf dem deutschen Markt nicht geändert:
Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland: Ein Blick auf die wichtigsten Akteure
- Deutsche Telekom: Die Deutsche Funkturm Medien Gesellschaft (DFMG) betreibt als Tochter der Deutsche Telekom rund 34.000 Mobilfunkstandorte und ist 2023 zu 51% an die Digitalbridge Brookfield um 17,5 Milliarden Euro verkauft worden.
- Vodafone: Zu Vodafone gehört das Unternehmen Vantage Towers, das allein in Deutschland bereits fast 20.000 Standorte betreibt.
- Telefónica: Der spanische Mobilfunkriese (in Deutschland unter anderem als O2 aktiv) hat seine passive Infrastruktur an sein Subunternehmen Telxius ausgegliedert. Telxius wiederum hat 30.000 Standorte an den US-Konzern ATC verkauft.
- Neu dabei ist Drillisch/1&1. Der deutsche Anbieter steht im Gegensatz zu den drei anderen Unternehmen vor der Herausforderung, ein ganz neues, eigenes Netz aufbauen zu müssen.
Mobilfunkinfrastruktur in Österreich: Ein Blick auf die wichtigsten Akteure
In den letzten Jahren hat sich der Mobilfunkmarkt in Österreich stark verändert. Netzbetreiber haben zunehmend ihre Infrastruktur ausgegliedert oder an unabhängige Unternehmen verkauft, was für Eigentümer von Mobilfunkstandorten oft schwer durchschaubar ist. Trotz der zunehmenden Komplexität gibt es einige wesentliche Akteure, die den Markt dominieren:
- A1 Telekom Austria: A1, das größte Telekommunikationsunternehmen in Österreich, betreibt landesweit tausende Mobilfunkmasten und hat in den letzten Jahren massiv in den Ausbau der 5G-Infrastruktur investiert. Die passive Infrastruktur wird von der EuroTeleSites GmbH, einer Tochtergesellschaft der A1 Telekom Austria Group, verwaltet. EuroTeleSites ist für den Betrieb, die Vermietung und die Optimierung der Funktürme zuständig, was es A1 ermöglicht, sich auf die Netzbereitstellung und Kundendienste zu konzentrieren.
- Magenta Telekom: Magenta, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom Group, ist einer der führenden Mobilfunkanbieter in Österreich. Die Mobilfunkstandorte von Magenta werden jedoch nicht, wie in Deutschland, von der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) verwaltet. Stattdessen übernimmt Cellnex Telecom, ein unabhängiger europäischer Infrastrukturbetreiber, den Betrieb und die Vermietung der Standorte in Österreich. Diese Zusammenarbeit erlaubt Magenta, flexibel auf den Netzausbau zu setzen, während Cellnex die Infrastruktur optimiert.
- Drei (Hutchison Drei Austria): betreibt ein landesweites Mobilfunknetz und investiert stark in die Modernisierung sowie den Ausbau von 5G-Standorten. Die Funktürme und Antennenstandorte von Drei werden ebenfalls von Cellnex Telecom verwaltet, das die Infrastruktur besitzt und vermietet. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Drei, sich auf die Erweiterung des Netzes und die Bereitstellung innovativer Dienste zu fokussieren.
- Neuer Akteur: 1&1 Drillisch in Österreich: hat aktuell keine eigene Mobilfunkinfrastruktur in Österreich. Im Unterschied zum deutschen Markt, wo 1&1 ein eigenes Netz aufbaut, nutzt der Anbieter in Österreich derzeit Kapazitäten eines etablierten Netzbetreibers. Es bleibt abzuwarten, ob und wann 1&1 seine Expansionspläne auf die Infrastruktur in Österreich ausweiten wird.
Zwar werden immer noch viele Standorte von den Netzbetreibern selbst gehalten, das soll sich aber in den nächsten Jahren ändern. Die Gründe und Motivationen für solche Umstrukturierungen sind vielfältig:
– Die Anbieter sehen darin eine Chance, ihre Schulden abzubauen und die Bilanzen zu entlasten.
– Die Unternehmen brauchen Kapital, um ihr Netz auszubauen, beispielsweise im Rahmen von 5G. Auch im ländlichen Raum soll die Infrastruktur modernisiert werden. Hier kommen insbesondere Landwirte als Vermieter von Standorten ins Spiel.
– Die Ausgliederungen bringen Gewinne an der Börse. Vantage Towers ist beispielsweise vom SDAX in den Mittelwerteindex MDAX aufgestiegen.
– Funktürme versprechen den Unternehmen eine attraktive Rendite, unter anderem durch Untervermietung. So macht etwa Vantage Towers mit jedem seiner deutschen Türme einen Jahresumsatz von über 20.000 Euro.
Dazu kommen technische Entwicklungen. Der zukünftige Ausbau für 5G spielt in den Planungen der Mobilfunkunternehmen bereits jetzt eine große Rolle. Bestehende Masten müssen entsprechend aufgerüstet werden. Wegen der technischen Eigenheiten von 5G müssen zudem neue Masten gebaut werden. Daher wird der 5G-Ausbau in den kommenden Jahren auch für deutsche Landwirte mit freien Flächen von Bedeutung sein.
Doch betriebswirtschaftliche Erwägungen und technischer Fortschritt sind nicht die einzigen Ursachen für die aktuellen Umwälzungen. Die Bundesnetzagentur hat den Mobilfunkunternehmen strenge Richtlinien auferlegt. Dazu gehören unter anderem Ausbauverpflichtungen. Diese sehen etwa vor, dass bis Ende 2030 alle deutschen Haushalte mit Glasfaser und neuesten Mobilfunkstandard versorgt sein müssen. Ähnliches gilt für Autobahnen, wichtige Bundesstraßen und Schienenwege.
Gerade im ländlichen Raum gibt es noch viele „weiße Flecken“ und damit einen besonders hohen Bedarf an neuen Standorten für 4G und zukünftig auch 5G. Die Bundesnetzagentur betont sogar ausdrücklich, dass vor allem der ländliche Raum besser versorgt werden muss. Dafür sind die Mobilfunkunternehmen auf Landwirte als Vermieter von Standorten angewiesen. Besonders begehrt sind hohe Gebäude und Silos, aber auch freie Flächen – beispielsweise wenn sie sich an einer ICE-Strecke oder einer Autobahn befinden.
Welche Auswirkungen haben die Entwicklungen auf Vermieter von Standorten?
Die momentanen Umstrukturierungen haben auch Folgen für viele Landwirte, die Standorte an Mobilfunkunternehmen vermieten. Mit der Ausgliederung der Antennenstandorte an Subunternehmen ändert sich offiziell eine der Vertragsparteien, nämlich der Mieter. Viele Vermieter haben bereits entsprechende Schreiben von ATC, Vantage Towers und Co. bekommen.
Doch die Mobilfunkanbieter nutzen solche Umstrukturierungen gern als Anlass, um die Vertragsbedingungen zu ihrem eigenen Vorteil zu beeinflussen. Es ist wichtig, zu verstehen, wie die Netzanbieter in den Vertragsverhandlungen agieren. Telekom, Telefónica, Vodafone und 1&1 führen die Verhandlungen in der Regel nicht selbst. Stattdessen werden die Vermieter oft von den oben genannten Subunternehmen kontaktiert. Außerdem gibt es große, international agierende externe Dienstleister wie MD7, Divigroup, oder Eubanet. Dazu kommen kleinere, regionale Vermittlungsunternehmen, die auf derartige Vertragsverhandlungen spezialisiert sind.
So oder so: Seitens der Mobilfunkanbieter werden die Verhandlungen von Profis geführt, die bestens geschult sind und versuchen werden, die besten Vertragsbedingungen für die großen Netzbetreiber herauszuholen. Sie sind auf alle gängigen Fragen und berechtigten Einwände der Vermieter vorbereitet. Außerdem sind die Vertragsdokumente für Laien oft schwer zu verstehen. Das gilt für Verhandlungen von auslaufenden Verträgen ebenso wie für erstmalige Vertragsangebote.
Was sollten Vermieter tun, wenn sie Post vom Mobilfunkanbieter bekommen?
Was sollten also Landwirte bei neuen Vertragsangeboten oder Verlängerungen von bestehenden Verträgen tun?
Am besten erst einmal nichts unterschreiben, empfiehlt Raymond Rieke von Vorblick Consulting. Er hat selbst jahrelang auf Seite der Mobilfunkunternehmen gearbeitet und weiß daher, mit welchen Methoden sie bei den Vertragsverhandlungen vorgehen. Aus der Motivation heraus, die Vermieter von Mobilfunkstandorten zu unterstützen, hat er Vorblick gegründet. In der Vergangenheit hat er bereits mit Landwirten zusammengearbeitet und den Bauernverband fachlich beraten.
Herr Rieke rät dazu, mögliche Verschlechterungen in den Vertragsbedingungen nicht einfach hinzunehmen. Denn oft gibt es noch Verhandlungsspielraum. Somit sind Verhandlungen also auch eine Chance für Landwirte, bessere Bedingungen für sich zu erstreiten.
Hier kann es sich lohnen, die Firma Vorblick als Experten hinzuzuziehen. So kann man sichergehen, dass man das Beste aus dem Vertrag herausholt.
Das gilt in allen Situationen:
- bei Angeboten für ganz neue Standorte
- bei Verhandlungen von bestehenden Verträgen.
- Bei Verträgen, die bald auslaufen, kann man sich schon im Vorfeld beraten lassen.
Grundsätzlich ist jedoch zu beachten:
Die Miete ist immer eine Verhandlungssache und variiert stark von Standort zu Standort. Das macht es schwer, pauschal konkrete Vorhersagen zu treffen, ohne die Details des Grundstücks zu kennen.
In den Schreiben an die Vermieter klagen die Mobilfunkunternehmen nicht selten darüber, dass die schwierige Lage auf dem Markt sie dazu zwinge, Einsparungen vorzunehmen. Davon sollte man sich nicht überzeugen lassen: Die hohen Börsengewinne von Vantage Towers und Co. sprechen eine andere Sprache. Zudem müssen die Netzbetreiber neue Standorte erschließen, um die Vorgaben der Bundesnetzagentur zu erfüllen. Sie sind also auf die Vermieter angewiesen. Landwirte, die Standorte an Mobilfunkunternehmen vermieten oder darüber nachdenken, können die momentanen Veränderungen auf dem Markt also als Chance auf zusätzliche Einnahmen sehen.
Fazit: Holen Sie mehr aus Ihrem Vertrag heraus
Verlassen Sie sich nicht allein auf die Vorschläge der Mobilfunkanbieter und deren Akquisiteuren. Mit Vorblick Consulting, haben Sie einen starken Partner, der für Ihre Interessen eintritt und sicherstellt, dass Sie den besten Deal bekommen. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine kostenlose Standortanalyse und erfahren Sie, wie viel Ihre Mobilfunkantenne wirklich wert ist.